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Was ist Rainbow › Forums › Wichtiges › An Alle › Heilung verboten
Ich habe damals einen Beitrag weitergeleitet, an den ich selbst durch eine Quelle gekommen bin, von der ich dachte diese hätte die Inhalte von savenaturalhealth.de schon überprüft. Dies war, wie sich heute rausstellt, nicht der Fall. Ich für meinen Teil habe den Fehler gemacht selbst nicht nochmal den Inhalt der Tonspur zu überprüfen und den Aufruf weitergeleitet. Deshalb ist es natürlich heute meine Pflicht die Dinge richtig zu stellen. Jakob
© TU Berlin, tubIT, Bearbeiter: Frank Ziemann – Update: 30.04.2011 | Kurz-URL
Hoax-Info Hoax-Liste Weblog Extra-Blätter Sicherheits-Updates E-Mail Hilfe Presse
erstellt: 12.11.2010
Update: 30.04.2011
Extra-Blatt
Angebliches EU-Verbot von Heilpflanzen
E-Petition und Verschwörungstheorie
Im Herbst 2010 kursieren Kettenbrief-artige Mails, die zur Mitzeichnung einer E-Petition an den Deutschen Bundestag [2] auffordern. Die Petition richtet sich gegen ein Verbot aller Heilpflanzen und pflanzlichen Heilmittel ab 1. April 2011. Auch in sozialen Netzwerken wird für diese E-Petition geworben. 121819 Personen sind dieser Aufforderung gefolgt. Die Mitzeichnungsfrist (11.11.2010) ist inzwischen abgelaufen.
Update April 2011
Hintergrund ist die EU-Richtlinie 2004/24/EG [1] (auch als THMPD – Traditional Herbal Medicinal Products Directive bekannt) aus dem Jahr 2004. Sie ist bereits seit 2005 deutsches Recht. Am 30. April 2011, nicht etwa wie behauptet am 1. April, läuft lediglich noch eine Übergangsfrist von sieben Jahren aus. Änderungen betreffen vor allem EU-Staaten, in denen es, anders als in Deutschland, bis dahin keine Arzneimittelrichtlinien für traditionelle pflanzliche Heilmittel gab.
Diese EU-Richtlinie soll die Zulassung traditioneller pflanzlicher Arzneimittel in der EU nach einem vereinfachten Verfahren regeln. Die meisten Heilpflanzen, Kräutertees und homöopathischen Mittel sind davon gar nicht betroffen, soweit sie nicht als Medikamente im engeren Sinne gelten. Um ein Verbot solcher Mittel ist dabei nie gegangen.
Verschwörungstheoretiker aus der Esoterik-Szene vermuten dahinter ein Komplott der Pharma-Lobby gegen die vermeintliche Konkurrenz der pflanzlichen Heilmittel. Hersteller von Naturheilmitteln wie auch Heilpraktikerverbände schütteln nur den Kopf über diese E-Petition, die sie als gegenstandslos betrachten ([3] [4] [5] [6]). Im Grunde setzt diese neuere Verschwörungstheorie die ?Kampagne zum Codex Alimentarius fort, in der noch hanebüchenere Behauptungen aufgestellt wurden (bis zur angeblich geplanten Vernichtung der Menschheit).
Zum Thema Seriosität (was immer Sie darunter verstehen möchten):
Unsere Pharmaindustrie ist natürlich seriös – wer wollte daran zweifeln?! Mindestens genauso seriös wie die Verbände/Organisationen, die diese E-Petitionen betreiben. Jeder vertritt seine Interessen. Das sind jedoch nicht die der BürgerInnen und PatientInnen – weder in dem einen noch in dem anderen Fall!
Update April 2011
Im April 2011 wird die Sache nochmal aufgewärmt, weil der Termin für den vermeintlichen Weltuntergang (30. April) näher rückt. Eine neue E-Petition auf der Website savenaturalhealth.de verbreitet den gleichen Unfug wie schon die Vorgänger. Die Petitions-Website Avaaz ist mit einer eigenen E-Petition dabei, die in gleicher Weise an der Realität vorbei geht.
Selbst wenn an der Sache etwas dran wäre – E-Petitionen ändern nichts.
Petitionen sind ihrem Wesen nach kein Mittel der Basisdemokratie sondern ein Relikt der Feudalherrschaft.
Weitere Informationen zum Thema:
[1] EUR-Lex: EU-Richtlinie 2004/24/EG (Originaltext, deutsch)
[2] Deutscher Bundestag: Petition: Arzneimittelwesen – Keine Umsetzung des EU-Verkaufsverbotes für Heilpflanzen
[3] SPIEGEL Online (11.11.2010): Absurde Angst um die Kamille
[4] taz (11.11.2010): Dubiose Aktion für Heilkräuter
[5] Science Blogs (10.11.2010): Kamillenteeverbot und Tomatenboykott: Das böse Heilpflanzenverbot der EU
[6] Esowatch (Nov. 2010): Verkaufsverbot für Heilpflanzen
[7] Wikipedia:THMPD (engl.) | Wikipedia:Heilpflanze (dt.)
[8] Wissenlogs / Spektrum der Wissenschaft: Trubel um Heilpflanzenverbot hört nicht auf
Ich habe damals einen Beitrag weitergeleitet, an den ich selbst durch eine Quelle gekommen bin, von der ich dachte diese hätte die Inhalte von savenaturalhealth.de schon überprüft. Dies war, wie sich heute rausstellt, nicht der Fall. Ich für meinen Teil habe den Fehler gemacht selbst nicht nochmal den Inhalt der Tonspur zu überprüfen und den Aufruf weitergeleitet. Deshalb ist es natürlich heute meine Pflicht die Dinge richtig zu stellen. Jakob
© TU Berlin, tubIT, Bearbeiter: Frank Ziemann – Update: 30.04.2011 | Kurz-URL
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erstellt: 12.11.2010
Update: 30.04.2011
Extra-Blatt
Angebliches EU-Verbot von Heilpflanzen
E-Petition und Verschwörungstheorie
Im Herbst 2010 kursieren Kettenbrief-artige Mails, die zur Mitzeichnung einer E-Petition an den Deutschen Bundestag [2] auffordern. Die Petition richtet sich gegen ein Verbot aller Heilpflanzen und pflanzlichen Heilmittel ab 1. April 2011. Auch in sozialen Netzwerken wird für diese E-Petition geworben. 121819 Personen sind dieser Aufforderung gefolgt. Die Mitzeichnungsfrist (11.11.2010) ist inzwischen abgelaufen.
Update April 2011
Hintergrund ist die EU-Richtlinie 2004/24/EG [1] (auch als THMPD – Traditional Herbal Medicinal Products Directive bekannt) aus dem Jahr 2004. Sie ist bereits seit 2005 deutsches Recht. Am 30. April 2011, nicht etwa wie behauptet am 1. April, läuft lediglich noch eine Übergangsfrist von sieben Jahren aus. Änderungen betreffen vor allem EU-Staaten, in denen es, anders als in Deutschland, bis dahin keine Arzneimittelrichtlinien für traditionelle pflanzliche Heilmittel gab.
Diese EU-Richtlinie soll die Zulassung traditioneller pflanzlicher Arzneimittel in der EU nach einem vereinfachten Verfahren regeln. Die meisten Heilpflanzen, Kräutertees und homöopathischen Mittel sind davon gar nicht betroffen, soweit sie nicht als Medikamente im engeren Sinne gelten. Um ein Verbot solcher Mittel ist dabei nie gegangen.
Verschwörungstheoretiker aus der Esoterik-Szene vermuten dahinter ein Komplott der Pharma-Lobby gegen die vermeintliche Konkurrenz der pflanzlichen Heilmittel. Hersteller von Naturheilmitteln wie auch Heilpraktikerverbände schütteln nur den Kopf über diese E-Petition, die sie als gegenstandslos betrachten ([3] [4] [5] [6]). Im Grunde setzt diese neuere Verschwörungstheorie die ?Kampagne zum Codex Alimentarius fort, in der noch hanebüchenere Behauptungen aufgestellt wurden (bis zur angeblich geplanten Vernichtung der Menschheit).
Zum Thema Seriosität (was immer Sie darunter verstehen möchten):
Unsere Pharmaindustrie ist natürlich seriös – wer wollte daran zweifeln?! Mindestens genauso seriös wie die Verbände/Organisationen, die diese E-Petitionen betreiben. Jeder vertritt seine Interessen. Das sind jedoch nicht die der BürgerInnen und PatientInnen – weder in dem einen noch in dem anderen Fall!
Update April 2011
Im April 2011 wird die Sache nochmal aufgewärmt, weil der Termin für den vermeintlichen Weltuntergang (30. April) näher rückt. Eine neue E-Petition auf der Website savenaturalhealth.de verbreitet den gleichen Unfug wie schon die Vorgänger. Die Petitions-Website Avaaz ist mit einer eigenen E-Petition dabei, die in gleicher Weise an der Realität vorbei geht.
Selbst wenn an der Sache etwas dran wäre – E-Petitionen ändern nichts.
Petitionen sind ihrem Wesen nach kein Mittel der Basisdemokratie sondern ein Relikt der Feudalherrschaft.
Weitere Informationen zum Thema:
[1] EUR-Lex: EU-Richtlinie 2004/24/EG (Originaltext, deutsch)
[2] Deutscher Bundestag: Petition: Arzneimittelwesen – Keine Umsetzung des EU-Verkaufsverbotes für Heilpflanzen
[3] SPIEGEL Online (11.11.2010): Absurde Angst um die Kamille
[4] taz (11.11.2010): Dubiose Aktion für Heilkräuter
[5] Science Blogs (10.11.2010): Kamillenteeverbot und Tomatenboykott: Das böse Heilpflanzenverbot der EU
[6] Esowatch (Nov. 2010): Verkaufsverbot für Heilpflanzen
[7] Wikipedia:THMPD (engl.) | Wikipedia:Heilpflanze (dt.)
[8] Wissenlogs / Spektrum der Wissenschaft: Trubel um Heilpflanzenverbot hört nicht auf